Buddhismus Dagmar Doko Waskönig
Der Alltag wird durch buddhistische Praxis friedvoller und harmonischer
Nach meinem Studium habe ich zuerst als Kunsthistorikerin gearbeitet. Schließlich bin ich auf den buddhistischen Weg gekommen. In Italien und in Japan wurde ich zur Zen-Meisterin ausgebildet. Heute leite ich ein kleines Zen- Zentrum in Hannover. Als buddhistische Nonne gehöre ich auch zum vietnamesischen Kloster in Hannover.
Der Zen-Buddhismus ist sehr stark auf die Meditation ausgerichtet. Zuhause habe ich einen eigenen Meditationsplatz. Ich meditiere aber auch in unserem Zentrum oder an anderen Orten, wo ich zu lehren habe.
Auf andere Menschen wirke ich oft ruhig, ausgewogen und gleichmütig. Darin wird für sie deutlich, dass ich etwas mit dem Buddha-Weg zu tun habe.
Als buddhistische Lehrerin kann ich andere Menschen hilfreich unterstützen. Der Alltag wird durch buddhistische Praxis friedvoller und harmonischer. Der Buddhismus zeigt uns aber auch etwas, was über dieses Leben hinausführt.
Der Buddhismus ist keine Glaubensreligion wie das Christentum. Es geht um Erkenntnis und Erfahrungen, nicht zuletzt in der Meditation. In dem Ausdruck ›strahlende Klarheit‹ des Geistes mag davon etwas anklingen.
Ich bin froh, in Deutschland zu leben. Die Lage der Frauen, die Bildungsmöglichkeiten oder die medizinisch Versorgung finde ich positiv im Vergleich zu vielen anderen Ländern. Die deutsche Sprache und Kultur sind für mich sehr wichtig. Ich liebe die norddeutsche Landschaft in Niedersachsen. Hier fühle ich mich zuhause.
Ich bin nicht bei der Zen-Praxis stehen geblieben, sondern habe mich auch mit den anderen buddhistischen Traditionen intensiv befasst. Außerdem bin ich schon lange im Gespräch mit Menschen aus anderen Religionen. Ich gehe zu Vorträgen in andere Gemeinschaften und arbeite im Haus der Religionen in Hannover mit.
In meiner Jugend war ich stark in der evangelischen Kirche engagiert. Durch die Begegnung mit dem Leiden habe ich jedoch den Glauben an Gott verloren. Im Buddhismus fand ich eine Lehre, die die Leidhaftigkeit der Welt für mich nachvollziehbar erklärt.
Im Zen-Buddhismus kommt es darauf an, dass wir alles, was wir tun, mit einem konzentrierten und gesammelten Geist tun.