Hinduismus Dr. Balasubramanian Ramani

Hinduismus ist keine Religion, Hinduismus ist ein Lebensweg.
In Hannover haben wir eine gute Mischung der Religionen, die auch sehr international ist. Hannover ist ein guter Ort dafür. Das finde ich toll!

Ich bin in einem kleinen Ort in Südindien geboren. In Indien habe ich Meeresbiologie studiert. Nach meinem Abschluss bin ich nach Deutschland gekommen und habe in Hannover meinen Doktor in Meeresbotanik gemacht. Danach habe ich für die Weltbank und die UNO gearbeitet. Seit 2010 bin ich im Hochschulbüro für Internationales an der Leibniz-Universität tätig.

Ich wurde in Indien einfach in den Hinduismus hineingeboren. Aber ich finde den Hinduismus auch sehr spannend und kann sagen, der Hinduismus ist meine Religion. In Indien habe ich auch andere Religionen kennengelernt. Ich habe christliche Schulen und Hochschulen besucht, und in meinem Heimatdorf waren die meisten Bewohner Muslime.

Es geht im Hinduismus nicht nur um Gott, sondern es geht um die Lebensweise. Dazu gehört Bedürftigen zu helfen genauso wie regelmäßiges Fasten. In indischen Tempeln gibt es Essen für Arme. In Hannover gibt es im Tempel einmal in der Woche ebenfalls zu essen für Bedürftige.


Für mich sind zwei Sätze wichtig für meine hinduistische Überzeugung. Einer stammt aus der Bhagavadgita. Das ist ein Buch, das für Hindus ähnlich wichtig ist wie die Bibel für Christen. Dort steht: ›Gott ist nicht irgendwo, sondern Gott ist im Selbst.‹
Der andere Satz stammt von Mahatma Gandhi, der Politiker war. Aber der Hinduismus war für ihn sehr wichtig. Der Satz lautet: »Wir müssen die Veränderung sein, die wir uns wünschen«.

Ich wünsche mir noch mehr Aufklärungsarbeit über die Religionen, so dass die Menschen noch besser verstehen, worum es in den anderen Religionen geht und sich keine falschen Vorstellungen davon machen.


Ich bin parteipolitisch engagiert und Mitglied im Vorstand des Indischen Vereins Hannover. In Hannover leben mehr als 400 Inderinnen und Inder. Darüber hinaus bin ich Mitglied im hinduistisch-tamilischen Verein, der einen Hindutempel in Hannover betreibt. Dort bin ich etwa dreimal in der Woche.

Deutschland und Niedersachsen sind das Beste, was mir passieren konnte. Hier werde ich akzeptiert, und hier gibt es schöne und kulturell faszinierende Orte. Hannover ist der Ort außerhalb Indiens, wo mein Herz richtig schlägt. Darum sage ich, Hannover ist auch meine Heimat.